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5. November 2010 5 05 /11 /November /2010 14:49

Jetzt geht es aber noch weiter. Es gibt diese grundsätzliche, man kann sagen, die existentielle Täuschung. Überhaupt, dass wir uns als getrennt erleben, dass wir andere als von uns getrennt erleben, dass wir die Dinge als voneinander getrennt erleben, das ist eine Maya. Aber es geht auch weiter. Als Mensch sind wir irrtumsbehaftet auch, wie wir uns selbst wahrnehmen. Wir sind irrtumsbehaftet, wie andere sich wahrnehmen. Und wir sind irrtumsbehaftet, wie wir andere wahrnehmen. Viele menschliche Probleme kommen aus Missverständnissen. Letztlich, Kommunikation ist zum einen das Schaffen von Missverständnissen und als zweites der Versuch, diese wieder auszuräumen. Zwei Aspekte davon. Und viele Probleme kommen daraus, dass zwei Menschen denken, „Mein Standpunkt ist der einzig wirkliche. Alle anderen haben den falschen Standpunkt.“ Und hier ist manchmal eben das Problem, gerade wenn man von einer Sache ganz Hundertprozent felsenfest überzeugt ist, kann man überlegen, „Ist der wirklich so oder könnte man die Welt nicht mal durch die Augen eines anderen sehen?“ Natürlich, es gibt bestimmte Dinge – also, ich will jetzt nicht sagen, alles ist beliebig und man kann es von hundert Standpunkten aus sehen. Aber es hilft sehr, wenn man sich bewusst ist, „Die Art und Weise wie ich das gerade denke, ist einfach eine der vielen möglichen Weisen, wie ich etwas sehe.“ Und das ist auch etwas, was ich z.B. gesehen habe. Ich kenne so einige Jnana-Yoga-Meister und was die immer charakteristisch haben, ist tatsächlich so eine heitere Gelassenheit. Und sogar auch die Fähigkeit, über sich selbst furchtbar zu lachen und zu erkennen, wenn sie irgendwo in irgendeiner Sache Irrtümer hatten. Und die finden das ungemein amüsant, zu erkennen, wo sie irgendwo die Sachen irgendwo verrückt gesehen haben. Und da ist erstmal diese Grundeinstellung, „Ja, ich könnte irgendwo falsch liegen.“ Eine Sache z.B., eine Ursache für menschliche Probleme ist, dass Menschen denken, sie könnten die Gedanken von anderen lesen. Ich weiß nicht, ob ihr Leute kennt, die sagen, „Ich verstehe dich ja.“ Was kommt als nächstes? „Aber…“ Fühlt man sich verstanden, wenn jemand das sagt? Typischerweise nicht. Erstens denkt jemand, er versteht einen und zweitens denkt er, er versteht einen besser als man selbst sich versteht und drittens meint er, uns bekehren zu müssen. Währenddessen, wenn wir dieses Maya-Prinzip irgendwo verwirklicht haben, dann kommt daraus auch eine gewisse Faszination heraus.

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